Going international – Checkliste für das SEO-Setup

2. September 2016

Aufgrund der zunehmenden Internationalisierung von Unternehmen und ihren Websites gibt es für Unternehmer derzeit viel zu beachten, wenn sie erfolgreich SEO betreiben wollen. Passende Strategien und das richtige Setup sind für ein gelungenes SEO-Konzept von enormer Bedeutung. In der aktuellen Ausgabe von „suchradar“ stelle ich mit meinem Kollegen Christoph König ein paar wichtige Regeln vor, die es bei der Suchmaschinenoptimierung für mehrsprachige Websites zu berücksichtigen gilt.

Erstellung einer Keyword-Strategie

Eine gut durchdachte Keyword-Strategie ist für eine optimale Suchmaschinenoptimierung der grundlegende Ausgangspunkt. Damit sowohl nationale als auch internationale Keyword-Recherchen von Erfolg gekrönt sind, ist es ratsam, dass diese von einem Muttersprachler angefertigt werden, der über einen großen Wortschatz und eine gute Allgemeinbildung verfügt. Des Weiteren ist es sinnvoll, dass das regiospezifische Suchverhalten überprüft wird. Die Art und Weise, wie im Internet nach Produkten oder Dienstleistern gesucht wird, variiert häufig von Land zu Land. In Ländern mit warmen Klima wird logischerweise weniger nach Winterbekleidung gesucht als beispielsweise in skandinavischen Ländern. Sprechen die Menschen in zwei Ländern dieselbe Sprache, dann ist es ratsam, regiospezifische Begriffe zu nutzen. Man betrachte nur den Unterschied zwischen der Schweiz und Deutschland bezüglich des Regiolekts: In beiden Ländern wird deutsch gesprochen, doch der in der Schweiz übliche Begriff „Coiffeur“ wird über 10 Mal häufiger gesucht als „Friseur“. Abschließend sollten auch die SERPs im jeweiligen Zielland kontrolliert und überprüft werden, um herauszufinden, ob die Keywords eventuell anders priorisiert werden müssen.

Subfolder vs. Subdomain vs. ccTLDs

Es gibt drei Arten, wie internationale Websites gehostet werden können.

1. Alle Länderseiten werden auf einer Domain gehostet und alle Sprachen erhalten einen eigenen Subfolder. Beispiel: www.performics.com/de

Vorteile:
• Zielländer der spezifischen Länder können in Google Search Console festgelegt werden
• Linkmarketing-Maßnahmen für einen länderspezifischen Subfolder stärken die Root-Domain
• Eine Website mit Länder-Subfoldern ist leichter zu verwalten
• Die Brand kann durch URL-Struktur größer erscheinen

Nachteile:
• Vermutlich weniger Trust bei den Nutzern als im Falle einer ccTLD
• Kann aufgrund der Seitenstruktur sowie der Möglichkeit der Sprachauswahl auf Nutzer evtl. unübersichtlich wirken
• Links aus allen Zielländern wirken sich auf die komplette Domain aus, wodurch es zu Schwierigkeiten kommen kann

2. Die Länderseiten werden auf einer Domain unter verschiedenen Subdomains gehostet. Beispiel: de.performics.com

Vorteile:
• Einfacher zu verwalten als eine ccTLD
• Zielländer der länderspezifischen Subfolder können in der Google Search Konsole festgelegt werden
• Kann im Zielland gehostet werden
• Mögliche Abstrafungen wirken sich nicht auf die Root-Domain aus
• Kann Brand durch URL-Struktur größer erscheinen lassen
Nachteile:
• Vermutlich weniger Trust bei den Nutzern als im Falle einer ccTLD
• Jede Subdomain erfordert individuelle Linkmarketing-Maßnahmen

3. Jede Länderseite wird auf einer eigenen „countrycode Top-Level-Domain“ (ccTLD) gehostet. Beispiel: www.performics.de

Vorteile:
• Erhöhter Trust, da für die Nutzer leicht als Website des eigenen Landes erkennbar
• Kann meist leichter im Zielland gehostet werden
• Suchmaschinen ordnen die Website automatisch dem Zielland zu
• Inhalte einzelner Länderseiten werden automatisch getrennt

Nachteile:
• Höhere Kosten für den Erwerb mehrerer Domains und das Hosting in den jeweiligen Zielländern
• Verwaltungsaufwand kann bei vielen Domains sehr hoch sein
• Linkmarketing-Maßnahmen sind für jede Domain erforderlich

Geotargeting

Suchmaschinen werten anhand verschiedener Kriterien aus, für welches Zielland eine Website relevant ist. Zu diesen Kriterien gehören unter anderem ccTLDs, die ein wichtiges Signal für Google und die Identifizierung des Ziellandes einer Website darstellen, sowie Geotargeting. Bei Letzterem ermöglicht Google es, in der Search Console die geografische Ausrichtung einer Website einzustellen. Das ist sinnvoll, wenn die geografische Verortung nicht über die ccTLD oder den Server-Standort möglich ist.

Verknüpfung von internationalen Websites

Damit der Crawler auf zusammenhängende Domains mit internationalen Inhalten hingewiesen wird, hat Google das HTML-Tag rel=“alternate“ hreflang=“x“ eingeführt. Durch dieses hreflang-Attribut kann sichergestellt werden, dass Google die jeweilige Ausrichtung einer Website korrekt interpretiert und so die richtige Sprachversion eines Inhalts ausgibt.

Going International - eine Checkliste für das SEO-Setup_Abbildung 2

Aus diesen Gründen sollte das hreflang-Attribut implementiert werden:
• Verhinderung von Duplicate Content
• Anzeige der relevanten Versionen in den SERPs
• Steigerung der CTR

Außerdem wichtig: Die hreflang-Auszeichnung erfolgt auf URL- und nicht auf Website-Ebene. Wenn alle URLs einzeln miteinander verknüpft sind, wird dem Crawler signalisiert, dass bestimmte Inhalte nur in einigen Sprachen verfügbar sind. Die Sprachversionen sollten jeweils als Alternativ-Seiten angegeben werden. Sie benötigen ein eigenes -Element. Dieses wird mit dem hreflang-Attribut im -Bereich der Seite oder in der Sitemap aufgebaut. Weiterhin ist zu beachten, dass der Verweis auf eine andere Sprachversion nur dann erfolgen kann, wenn die Zielleiste tatsächlich in der entsprechenden Sprachversion existiert. Die Sprach-Codes müssen nach ISO 639-1 und die Länder-Codes nach ISO 3166-1 alpha -2 angegeben werden. Wenn die Ausgabe einer passenden Sprache auf eine Suchanfrage nicht möglich ist, dann sollte der Wert >>x-default<< ausgespielt werden.

Offpage-Faktoren der internationalen Suchmaschinenoptimierung

Auch die Offpage-Optimierung spielt bei der Internationalisierung eine bedeutende Rolle. Durch die Optimierung wird gewährleistet, dass eine Website weitere wichtige Signale bzgl. des Geotargetings an die Suchmaschine sendet. Diese Signale sind:

• Verlinkung von Websites in der gleichen Sprache

Backlinks sollten immer auf eine gleichsprachige Seite verlinken. Wenn dies geschieht, dann werden Suchmaschinen dies als starkes Signal für die Relevanz der Website bewerten, da davon auszugehen ist, dass die Verlinkung einen Mehrwert für den Nutzer hat.

• Verlinkung von Websites mit der gleichen ccTLD

Auch die Übereinstimmung der ccTLD von verlinkender und verlinkter Seite ist ein wichtiges Signal beim Geotargeting und hat einen positiven Einfluss auf das Ranking. Suchmaschinen messen Verlinkungen von Websites aus dem gleichen Zielland einen höheren Wert bei als Verlinkungen von Websites mit einer ccTLD eines anderen Landes.

• Verlinkung von Domains mit dem gleichen Server-Standort (nur noch bedingt)

Der Serverstandort hat nur noch einen geringen Einfluss auf die Bewertung von Suchmaschinen. Deshalb kann dieser Punkt bei der Offpage-Optimierung vernachlässigt werden.

Den kompletten Artikel findet ihr in der 61. Ausgabe des Magazins „suchradar“.

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