Content-Curation: Inhalte betreuen wie ein Ausstellungsmacher

10. April 2017

Content-Curation eignet sich für jeden. Was es mit diesem Begriff auf sich hat, erklärt Andre Alpar, Geschäftsführer von Performics Berlin, in der Maiausgabe des Magazins Website Boosting.
 

Was ist Content-Curation?

Content-Curation, also das „Kuratieren von Inhalten“, gehört seit jeher zu den Grundprinzipien jedes Museums: Die Ausstellungen leben davon, dass der Kurator Exponate seiner Sammlung zu einem Thema zusammenstellt und sie mit Leihgaben anderer Museen oder privater Sammler kombiniert.
Dieses Prinzip können auch Unternehmen nutzen: Sie sammeln spannende Inhalte zu einem Thema und teilen sie über die eigenen Medienkanäle mit ihren Usern. Die Inhalte werden jedoch nicht selbst erstellt, sondern stammen von Dritten.
 

Wie funktioniert Content-Curation?

Folgender Plan von Curata, einem Anbieter von Content-Curation-Software, zeigt, wie man bei Content-Curation vorgehen kann:
 
1. Lege ein Ziel fest. Was möchtest du mit Content-Curation erreichen?
 
2. Finde ein Thema, das zu deinem Unternehmen passt. Recherchiere dann themenrelevante und vertrauenswürdige Quellen, z. B. Zeitungen, Fachblogs, wissenschaftliche Publikationen.
 
3. Wähle die relevantesten Informationen aus. Formuliere für jede Meldung einen Kommentar, z. B. eine kurze Zusammenfassung oder fachliche Einordnung.
 
4. Teile diese Inhalte, z. B. per E-Mail-Newsletter oder auf deinem Blog.
 
5. Analysiere den Erfolg: Wie haben sich die Follower-Zahlen entwickelt? Geht die Strategie auf oder muss sie angepasst werden?
 

Auszug aus dem New-York-Times-Newsletter „What We’re Reading“ (Quelle: http://nyti.ms/2lfNeNC)
 

Warum lohnt sich Content-Curation?

Content-Curation bietet die Chance, den eigenen Content sinnvoll zu ergänzen. Man macht den Nutzern Informationen zugänglich, die über das vorhandene Wissen hinausgehen und erhöht somit seine Relevanz. Zudem signalisiert das Präsentieren von Inhalten aus anderen Quellen Mut und Fachkenntnis: Mut, da man durch das Verweisen auf Dritte mehr als nur Eigenwerbung betreibt, und Fachkenntnis, da man mit der Auswahl demonstriert, dass man ein Thema in seiner ganzen Bandbreite kennt und einzelne Artikel einordnen, kommentieren und bewerten kann. Diese Demonstration von Expertentum führt langfristig dazu, dass Nutzer Vertrauen aufbauen.
 
Content-Curation hat mehrere positive Effekte:
 
1. Verbesserung von Rankings: Zum einen verbessern sich die Nutzersignale, zum anderen sind Rankings für zusätzliche Keywords möglich.
 
2. Kundenbindung und Weiterempfehlung: Langfristig steigt die Reichweite.
 
3. Markenbildung: Das, was User mit einer Marke verbinden, hängt vor allem von dem Mehrwert des Contents ab, den sie ihren Usern bietet. Wird der Nutzer umfassend beraten, assoziiert er mit der Marke Expertenwissen.
 

Wo liegen die Herausforderungen von Content-Curation?

Content-Curation bedeutet auch, dass man die Werke anderer Autoren mit den eigenen Nutzern teilt. Außerdem wird oft der Aufwand unterschätzt – das Sammeln und Kuratieren von Inhalten nimmt Zeit in Anspruch.
 

Welche Erfolgsfaktoren gibt es?

1. Verstehe deine Zielgruppe. Halte die Informationen immer auf dem neuesten Stand.
 
2. Berücksichtige deine Unternehmensziele. Alle Beiträge müssen zum Unternehmensbild passen.
 
3. Wähle nur relevante und vertrauenswürdige Informationsquellen.
 
4. Unterschätze nicht den Rechercheaufwand.
 
5. Nutze Synergien innerhalb deines Unternehmens.
 
6. Plane langfristig. Die bereits erwähnten Vorteile stellen sich nur bei langfristiger Durchführung ein.
 
7. Beachte stets das Urheberrecht.
 
8. Setze dich mit den ausgewählten Inhalten auseinander.
 
9. Reduziere den Aufwand mit Tools: Es gibt spezielle Curation-Tools wie scoop.it und curata.com. Auch Notiz-Tools können helfen!
 

Fazit

Content-Curation kann sowohl als eigenständiges Marketing-Instrument funktionieren als auch als Element einer Content-Strategie. Seine Stärke wird dann ausgespielt, wenn unterschiedliche Abteilungen im Unternehmen einander zuarbeiten: Das Sammeln von Material erfolgt idealerweise in den Fachabteilungen, die ohnehin den Markt beobachten – die Aufbereitung und Veröffentlichung dann in der PR- oder Social-Media-Abteilung.
Content-Curation eignet sich für jedes Unternehmen. Es spielt dabei keine Rolle, ob es sich bei den Usern um B2B- oder B2C-Kunden handelt. Der Kurator wird für sie zu einer Institution, die aus dem Meer von Veröffentlichungen die wichtigsten und spannendsten Texte, Grafiken oder Videos herausfiltert.

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