Internationales und Multilinguales SEO – Systematisierungsmatrix

14. Februar 2013

Zum einen ist internationales SEO eines der absoluten Steckenpferde („USPs“ 😉 ) der AKM3. Zum anderen bin ich ein riesen Fan des Systematisierens und Strukturierens. Dieser Blogpost war entsprechend einfach unverhinderbar 😉 Wir haben einen großen Spaß daran lange über komplexe Themen zu diskutieren, sie zu entmystifizieren und dann zu destillieren zu etwas Klarem und Deutlichem, das logisch und grundlegend ist und auf dem man dann alle folgenden Gedanken aufbauen kann. Quasi wie ein Fundament, auf dem der Architekt dann ein Haus plant. SEO ist kein Voodoo! 🙂 Hier also heute für alle frei verfügbar eines der Ergebnisse eines solchen Denkprozesses. Danach folgen dann ein paar Sachen, die man mit dem Modell besser darstellen und erklären kann.

Unterschiedliche Fälle von internationalem SEO unterscheiden lernen

Wir fangen mit den Basics an. Oft nutzt man ja vereinfachend den Begriff „Internationales SEO“ und meint damit eine Menge von eigentlich sehr deutlich unterscheidbaren Fällen. Im ersten Schaubild wollen wir aufzeigen, welche vier verschiedenen Fälle unserer Meinung nach zu unterscheiden sind. Unsere Matrix spannt sich in zwei Richtungen auf. Zum einen wollen wir nach der Anzahl der Länder und zum anderen nah der Anzahl der Sprachen differenzieren. In den Feldern der Matrix findet man Beispielsetups die in das jeweilige Feld rein fallen.

SEO international mehrere länder multilingual mehrsprachige websites

Wenn man genau hinschaut, ist der Fall ganz links unten eigentlich KEIN internationales SEO. Hiermit ist gemeint, dass ein Unternehmen nur in einem Land und nur in einer Sprache aktiv ist. Das ist sicherlich genau das, was für die meisten Unternehmen da draußen der Fall ist und das ist auch gut so. Es gibt aber auch Unternehmen, für die sieht die SEO Welt etwas komplizierter aus – und die zeigen wir im Folgenden Stück für Stück auf. Wenn deutsche Unternehmen internationalisieren, dann geht es oft erst mal nach Österreich. Der Zug ist naheliegend und von überschaubarem Risiko. Das schöne und elegante ist, dass in dem Land die gleiche Sprache gesprochen wird.

Internationales Setup

Insofern braucht man – je nach Geschäftsmodell – nicht sehr viele Prozesse anpassen. Wenn ein Unternehmen also in mehr als einem Land tätig ist, nennen wir das ein „Internationales Setup“ (von Google gerne auch als „Multiregional“ bezeichnet). Das ist in der Grafik der Quadrant links oben. Ein anderer Fall, der häufig vorkommt, sind Länder in denen mehr als eine Sprache weit verbreitet ist. Hierzulande ist sicherlich die Schweiz das Beispiel, was einem sofort einfällt, wo Deutsch, Französisch und Italienisch gesprochen wird. Andere Länder, in denen man auch über mehrere Sprachen in einem Land nachdenken muss, sind Belgien (Holländisch und Französisch), Kanada (Englisch, Französisch) oder eigentlich auch schon die USA in denen es neben dem offensichtlich dominanten Englisch auch einen immer größeren Bevölkerungsanteil gibt, der nur noch oder viel besser spanisch spricht.

Multilinguales Setup

Wir nennen so etwas ein „multilinguales Setup“ (oder „mehrsprachiges Setup“) und es ist in der obigen Grafik rechts unten anzufinden. Kommen wir nun näher ans Eingemachte.

Multilinguales und internationales Setup

Der Quadrant rechts oben ist die Kombination aus den beiden vorher beschriebenen: „internationales und multilinguales Setup“. Hiermit sind Unternehmen gemeint, die in mehr als einem Land und mehr als einer Sprache im SEO aktiv sind. Hierbei sind wir leider noch nicht am Ende der Differenzierung: Wer sich genau auskennt will und wird hier noch zwei Fälle unterscheiden, denn sie unterscheiden sich in der Wahl der SEO-Mittel. Zum einen gibt es internationale und multilinguale Setups, bei denen jede Sprache in der man SEO macht nur in einem einzigen Land genutzt wird. Beispielsweise macht man SEO auf Deutsch nur in Deutschland und keinem anderen Land und SEO auf Französisch nur in Frankreich und keinem anderen Land. Das ist der etwas „einfachere“ Fall von internationalem mehrsprachigen SEO. Der etwas kompliziertere Fall ist derjenige, bei dem eine Sprache in mehr als einem Land genutzt wird wie beispielsweise SEO in der Schweiz und Deutschland. Hier macht man beispielsweise SEO in beiden Ländern und SEO auf Französisch nur in der Schweiz.

Wozu taugt nun diese Unterscheidung? Es gibt von Google ja zwei wesentliche Werkzeuge, welche für internationales und mehrsprachiges SEO zur Verfügung gestellt werden. Zum einen die Thematik wie und wo man die unterschiedlichen Inhalte platziert und zum anderen den etwas neueren HREFLANG Tag.

HREFLANG – die Lösung auf alle Herausforderungen bei internationalem SEO?

Um eines Vorwegzunehmen: der HREFLANG Tag ist nicht die Antwort auf alle Sorgen. Es gibt aber ein paar sehr elegante Anwendungsmöglichkeiten des Tags, wenn man dessen Funktion versteht. In der Essenz führt er ein „Copy & Paste“ (wie „Suchen und Ersetzen“ in einer Word Datei) in den SERPs aus.

rel alternate hreflang tag korrekte anwendung href lang

Die Hauptanwendung findet der HREFLANG immer dann, wenn man in mehr als einem Land in einer bestimmten Sprache SEO machen möchte. Wir gehen von einem Beispiel aus in dem ein in Deutschland schon lange tätiges Unternehmen auch in Österreich mit SEO starten möchte. Wenn das Unternehmen quasi erst mal mit „Duplicate Content“ startet in / für Österreich, dann ist der HREFLANG richtig eingesetzt. Das Unternehmen wird durch die langjährigen SEO Bemühungen für Deutschland sicher auch schon im Österreichischen Index Rankings haben. Das HREFLANG sorgt durch eine Art „Copy und Paste in den SERPs“ dann dafür, dass die auf Österreich ausgerichteten Inhalte / URL dort angezeigt wird, wo sonst die auf Deutschland ausgerichteten Inhalte kommen. Der HREFLANG hat sicher auch noch einige andere Nischenanwendungen und kann auch elegant mit Canonicals kombiniert werden (siehe Beitrag von Markus und mir in der letzten Website Boosting). Es geht aber hier nicht darum alle Aspekte vom HREFLANG zu besprechen, sondern nur, wie er mit dem eingeführten Denkmodell zusammenspielt und sich damit in seiner wichtigsten Funktion schnell und einfach erklären läßt.

Wohin mit dem Content? Eigene Domain vs. Subdomain vs. Unterordner

In einem wirklich ausführlichen Artikel in der T3N Ausgabe 28 von vor einigen Monaten haben Maik und ich vieles zur Unterbringung von unterschiedlichem Content am Beispiel von Online Shops geschrieben.

Mit dem oben eingeführten Modell lassen sich die Aussagen aus dem Artikel noch mal feiner präzisieren.

internationales seo tlds länderdomains top level domains subfolder unterordner subdomains aufteilung sprachen

Sobald man in mehr als einem Land aktiv ist, ist wirklich breiten Erfahrung in diesem Bereich nach, das setzen auf eigene Länderdomains das mit Abstand Beste. Für Länder in denen es mehrere Sprachen gibt ist das Nutzen von Subdomains die beste Möglichkeit. Und hier ist auch wieder die Unterscheidung der beiden mehrsprachigen und internationalen Setups wichtig. Insofern man eine Sprache hat für die man in mehreren Ländern SEO machen möchte und man dann noch in mehreren Ländern SEO macht, ist es ggf. am besten sowohl Subdomains als auch länderspezifische Top-Level-Domains zu verwenden.

Wie gefällt das Modell?

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